Interview mit Thomas Karcher
Thomas Karcher, Geschäftsführer der erfolgreichen Familiendruckerei Butz & Bürker in Karlsruhe, blickt immer in die Zukunft und hinterfragt ständig, welche Lösungen er seinen Kunden anbieten kann. Butz & Bürker versteht sich als Dienstleister und ums Thema Papier, bei welchem der Druck und die anschließende Veredelung die größte Rolle spielt. Daneben werden aber auch Dienstleistungen im Bereich der Konfektion und Papierverarbeitung, Logistik- und Versand, sowie Schulungen und konzeptionelle Beratungen angeboten. Konkret, eine Rundumberatung.
Wir haben mit Thomas Karcher gesprochen und ein sehr interessantes Interview geführt.
Was fasziniert/begeistert dich an deinem Beruf?
Ach, ich glaube es gibt gar nicht das Eine. Die Faszination rührt viel mehr aus Tatsache, dass jedes Projekt anders und meist vielschichtig ist. Mein Alltag besteht zum Einen aus dem kreativen Prozess der Konzeption und zum anderen aus klassischen Geschäftsführungsthemen. Wenn es brennt, steh ich auch mal an der Maschine. Für meinen Geschmack zu wenig, aber ich möchte nichts davon missen.
Was sind deine liebste Art von Projekten und wieso?
In der Regel poche ich auf eine gewisse Simplizität im Projekt. Die wenigsten Produkte werden besser, wenn sie technisch herausfordernder werden. Dass noch ein Produktionsschritt, noch eine Veredelung, die Qualität erhöht, ist ein Trugschluss. Meist wird es nur komplexer. Selten besser. Schöne Gestaltung, ohne Kompromisse abgestimmt mit dem richtigen Papier und gerade das richtige Maß an Druck- und Veredelung – das erzielt immer das beste Ergebnis. Das ist gleichzeitig auch die Herausforderung: Zurücktreten zu können von der technischen Materialschlacht und zu reduzieren. Und ich bin fasziniert vom Thema Karten. Man hat wirklich nicht viel Platz auf so einem Objekt – da muss jedes Detail überzeugen.
Aus welchen Bereichen/Branchen stammen eure Kunden?
Wir haben das große Glück, einen gesunden Mix quer durch alle Branchen zu haben. Wir beliefern sowohl Handelskunden mit irren Auflagen, decken aber zum Beispiel auch das ganze Hochzeitsspektrum mit Kleinstserien ab. Viele schöne Projekte stammen klar aus dem Agenturumfeld, die wir genauso bedienen wir Industriekunden mit klassischen Brot und Butter Geschäft.
Auf social Media nennt ihr euch bittebesonders – der Name ist da bei euch Programm, nicht wahr?
Ja, das ist unser Versprechen und Leitstern. Jetzt kann man sich fragen, was an dem SD-Satz für einen Industriekunden so besonders sein soll. Aber darum geht es nicht. Gut drucken und sauber abliefern sind Minimalanforderung. Wir schauen uns den ganzen Prozess an. Von Onboarding von Neukunden, über Beratung und Bemusterung, bis hin zum Thema Versand. Da machen wir schon recht viel. Stehen aber trotzdem noch ganz am Anfang, auch das muss man klar sagen. Hier liegt noch irres Potenzial.
Was glaubst du ist wichtig, um die Menschen für Print zu begeistern?
Print zu erleben. So einfach ist das. Kaum ein anderes Medium ist gleich über so viele Sinne erlebbar. Druckprodukte sind aber zunehmend beliebig geworden. Und ich glaube, wir sollten alle Ideologien hinter uns lassen. Und zwar in alle Richtungen. Genau wie man hinterfragen muss, ob gewisse Printprodukte 2023 wirklich noch Sinn machen, muss man fragen, ob strikt papierlos im Kundenkonakt tatsächlich zielführend ist. Weil ja, viele Flyer würden besser nicht gedruckt werden. Das klingt hart, ist aber so. Lieblos gestaltet, billig gedruckt, ohne nennenswerten Mehrwert, also auch inhaltlich nicht, ich meine: warum? Wenn ich sehe, welche Begeisterung mit schönem Papier ausgelöst werden kann, das will man doch. Druck ist kein Selbstzweck, auch wenn wir Drucker das gerne mal vergessen. Das ist der Grund warum wir unseren Interessenten erstmal umfangreiche Muster zur Verfügung stellen. Damit man versteht, von was wir überhaupt sprechen.
Freut euch auf den zweiten Teil des Interviews und entdeckt im Folgenden auch die spannenden Videos von Thomas Karcher!
- 02.Feb.2023
Kommentare